chinesische Investments

Investieren in chinesische Investments?

Ich beobachte nun schon seit einer ganzen Weile (mehrere Monate) den chinesischen Aktienmarkt, vornehmlich chinesische Tech-Aktien, die auch in den USA gelistet sind und ebenso an den heimischen Börsen erworben werden können.

Ist es nun eine gute Wahl in chinesische Investments zu investieren?

Als „intelligenter Investor“ betrachte ich verschiedenste Kriterien: Was versteht unsereins von der chinesischen Mentalität, welchen Einfluss hat die politische Führung in China auf den Aktienmarkt, gesamt gesehen und weitere wichtige Kriterien.

Auf einzelne Bereiche zu fokussieren, würde hier den Rahmen sprengen. Die ständigen Unruhen sind sicherlich ein zusätzlicher Aspekt, nicht zu vergessen die langanhaltende „0 Covid Strategie“ der Regierung, dadurch massiv verstärkte Lieferkettenprobleme in fast allen Branchen. Um nur einige Faktoren zu nennen.

E-Mobilität

Sicherlich auch wenn einige globale Unternehmen weiterhin in China positioniert und investiert sind, so ist eine langfristige Strategie eher abzuraten. Denn neuesten Erkenntnissen zufolge, verliert zum Beispiel Volkswagen rasant an Marktanteilen in China. Modelle kommen reihenweise um Jahre verspätet.

Und nicht nur das, VW muss nun sogar gegen die Bedeutungslosigkeit seiner Marke in China ankämpfen. Noch ist Volkswagen als Einziger noch in der Top Ten im Neuwagenabsatz und den größten Anbietern vertreten, dies ist aber nur noch eine Frage der Zeit. BMW und Mercedes sind schon nicht mehr in der Top Ten vertreten.

Dafür ist die Entwicklung der E-Autos in China schon zu weit fortgeschritten und chinesische E-Autos sind nicht nur wirtschaftlich attraktiver, auch der Preis ist oftmals wesentlich günstiger.

Politik

Konten werden von ausländischen Investoren mit lapidaren Beschränkungen eingefroren, wie es neuerdings dem Investor „Mark Mobius“ und Founder von Mobius Capital Partners in den USA passiert ist. Er besitzt u. a. ein Konto einer Londoner Großbank in China. Er warnt des weiteren sogar davor, sehr vorsichtig zu sein, vor allem in China direkt zu investieren, da die Regierung sich in verschiedensten Unternehmen Anteile sichert, um den Staat besser zu kontrollieren.

Und noch ein Aspekt wird zu wenig beachtet, ist jedoch von entscheidender Wichtigkeit: der extreme Schuldenanstieg in China liegt zurzeit bei 300 % über der Wirtschaftsleistung. Noch in 2008 lag dieser bei moderaten 139 %. Es werden Milliarden von Dollar an ausländische Schuldner gezahlt, um die eigenen Banken zu stützen. Die Banken selbst sind in vielen Infrastrukturprojekten beteiligt, wie z.B. ein Milliarden Eisenbahnprojekt in Kenia, die neu entstehende Superstadt Perlfluss delta mit zukünftig 80 Millionen Einwohnern und diversen weiteren Großbau- Milliardenprojekten.

Dabei gibt es genügend innerchinesische Probleme, allen voran Evergrande, mit das größte Immobilien Konglomerat auf der Welt, das mit der Entwicklung bis zum Verkauf von Wohnungen für Privatpersonen zu tun hat, kurz vor der Insolvenz steht. Wie ich bereits kurz in diesem Beitrag erwähnt habe. Die Aktie selbst ist schon seit Monaten vom Handel ausgesetzt, trotz einer zwischenzeitlichen, teilweisen Einigung mit den Gläubigern.

Auch der Krisenherd um die totale, möglicherweise auch militärische Einnahme Taiwans ist sicherlich nicht zu verachten. Das wäre unter anderem ein Schock nicht nur für die Lieferketten der europäischen Wirtschaft. Die Lüge, China würde sich mit Taiwan wiedervereinigen, ist an den Haaren herbeigezogen. Taiwan hat noch nie zu China gehört. Wie das Video unschwer erkennen lässt.

Und Last but not least führt die Wiedereröffnung Chinas zu einem Aufwärtsdruck der Inflation, was die zuletzt gesunkenen Inflationsraten wieder zunichte machen wird. Durch die steigende Wirtschaftsaktivität in China, wird natürlich auch die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen enorm steigen und damit direkte Auswirkung steigender Rohstoffpreise nach sich ziehen. Dies entfacht wiederum eine steigende Inflation.

Vertrauensfrage

Und damit nicht genug: Deutschlands wichtigster Handelspartner mit Abstand ist China. Es werden von nirgendwo anders auf der Welt so viele Waren wie von dort importiert. Das Problem ist, trotz der hohen Crashgefahr, u. a. wegen der vorgenannten Gründe, die Zelte abzubrechen, da wir von China mittlerweile stark abhängig geworden sind, ist nicht einfach zu behandeln. Der Abnehmermarkt genauso wie Rohstoffe – Seltene Erden zum Beispiel, Batterie-Champions und weiterer Technologien für unsere Wirtschaft ist fast alternativlos.

Meine Meinung, zurzeit nicht in China zu investieren verfestigt sich auch deswegen, weil Ray Dalio, seines Zeichens Gründer des mit Abstand größten Hedgefonds weltweit, viele chinesische Investments abstößt, da unter anderem auch die Entwickelung der relativen Stärke der chinesischen Wirtschaft hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.

 

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