Was genau macht ein Value-Investor?

Entgegen manchen Seiten im Internet, die einen Value-Investor beschreiben, jedoch nur die technische Analyse beleuchten, möchte ich Ihnen hier erläutern, was einen erfolgreichen Value-Investor wirklich ausmacht.

Es mag durchaus sein, dass ich für ein paar wenige Experten vielleicht nicht ganz die richtigen Fachbegriffe von Zeit zu Zeit verwende, jedoch gibt mir unser Erfolg mehr als nur Recht.

Technische Analyse:

Dies ist gleichzusetzen mit diversen Kennzahlen, die auch zum Teil in einer Bilanz auftauchen. Ein paar wichtige Kennzahlen sind: KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis, KUV = Kurs-Umsatz-Verhältnis, Ebit = operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern, EPS = Gewinn pro Aktie, Gewinnwachstum, KBV = Kurs-Buch-Verhältnis, Umlaufvermögen und kurzfristige Verbindlichkeiten und nicht zu vergessen der innere Wert eines Unternehmens. Um die Leserschaft nicht überfordern, habe ich hier nur ein paar wesentliche Kennzahlen benannt. Für eine umfangreiche Betrachtungsweise eines Unternehmens werden weitere Kennzahlen zu Rate gezogen.

Mit dem Letzt genannten errechnet der Value-Investor, wie der zukünftige Aktienkurs eines Unternehmens sich entwickelt.

Neben einigen Berechnungen sind natürlich die momentane Marktlage, Inflation, Hauptrefinanzierungssatz gerade für technologielastige Firmen mit entscheidend, da ein höherer Zinssatz beim Investieren zum Bau von neuen Fabriken, Gerätschaften etc. den Kredit erheblich verteuert. Damit gilt es dann festzustellen, welche Unternehmen günstig bewertet sind, um je nach Zeithorizont Schnäppchen einzukaufen, um diese später wieder teuer zu verkaufen.

Bilanzanalyse

Der zweite Teil der Analyse ist nicht weniger relevant und kostet noch wesentlich mehr Zeit, die seriösen Firmen von den unseriösen zu trennen.

Was will ich damit aussagen?

Einige Leser können sich vielleicht noch dunkel daran erinnern, dass es globale Unternehmen, wie Qwest Communications, Infospace, JDS Uniphase, Enron und viele weitere mit einer Milliardenkapitalisierung jeweils gegeben hat, die zwischenzeitlich insolvent wurden oder wenige für ein Apfel und ein Ei aufgekauft worden sind.

Was haben diese Unternehmen, die sehr erfolgreich tätig waren allesamt gemein?

Ganz vereinfacht ausgedrückt: Sie haben die Bilanzen geschönt. Um Ihnen ein paar Beispiele zu nennen:

Ein Vorstandsmitglied hat Optionen auf den Kauf von Stammaktien. Dieser nimmt die Möglichkeit wahr, sich damit zu einem wesentlich günstigeren Preis, als der marktübliche Kurs, mit Aktien einzudecken und verkauft, diese anschließend für den reellen Marktwert gleich wieder. Ein riesen Geschäft.

Die Frage, die sich hierbei stellt: wenn schon ein Vorstand reihenweise Aktien verkauft, wird er wohl kaum an sein Unternehmen glauben, sollten Sie es als Aktionär dann tun?

Untypisch werden einige jetzt denken. Falsch gedacht. Dies kommt öfter vor als Sie denken. Nachzulesen in „Intelligent investieren von Benjamin Graham“.

Zweites Beispiel, was sehr gerne angewandt wird: Im Jahresfinanzbericht 1996 offeriert die Informix Corp. das die Erlöse aus dem Verkauf von Lizenzen sofort verbucht werden, auch wenn Hardwarehersteller und Endverbraucher ein Zahlungsziel von 12 Monaten haben. Zum großen Teil hatten die Endverbraucher die Lizenzen erst wesentlich später erhalten. Das damit Betrug bei der Rechnungslegung einhergeht, sollte den Experten bekannt sein.

Und last but not least: Nortel Network, im Februar 2000 zum 87fachen Gewinn gehandelt, vollkommen absurd, gab an, dass die noch ausstehenden Rechnungen von Kunden auf einen Wert von 1 Milliarde US $ angestiegen waren. Was jedoch im Kleingedruckten im Jahresfinanzbericht auftauchte, waren Lagerbestände von über 1,2 Mrd. US $ und auch die langfristigen Forderungen von 1,4 Mrd. US $ gegen Nortel sowie weitere Milliardenbeträge als Kosten offenbarten sich aus Vertriebs-, Gemeinkosten und Verwaltungskosten. Bis Ende des Jahres 2002 hatte Nortel damit Verluste über 36 Milliarden US $ angehäuft.

Dies sind „nur“ 3 Beispiele mit hässlichen Ergebnissen, die mit kosmetischen Mitteln geschönt werden, damit Vorstände sich eine goldene Nase verdienen und Sie als Aktionär leer ausgehen. Und ich zitiere wieder einmal Benjamin Graham „ Hunderte von Unternehmen verletzen den Geist, wenn nicht gar die Grundregeln der ordnungsgemäßen Buchführung.“

Selbst schuld, wer dem nicht Glauben schenkt und eine Menge Geld verliert.

Weitere Informationen gerne unter Tel.-Nr. 06158-6084818 oder eMail: info@source-of-wealth.de

Beste Grüße

von Value-Investor

Michael Müller