Jetzt doch drohende Rezession

In eigener Sache

Interessante und finanzrelevante Informationen sind heute nicht mehr gefragt, schließlich ist sich heute jeder selbst der Nächste. Die meisten Leute kann man nicht davor bewahren ins Verderben zu rennen, vor allem nicht durch massenweise Fakes und Trickbetrüger arm zu werden.

Schade. Ich wollte etwas Gutes bewirken und es Gaunern erschweren. Aber egal wie viele sozial engagierte und helfende, sinnvolle Newsmeldungen über Newsportale wie PrNews24 und Firmenpresse rausgingen, die Leute wollen lieber reihenweise auf die Nase fallen und Geld verlieren. Wenn man sich nur um sich selbst und um seine Familie kümmert, hat man wesentlich mehr davon und trotz unseres Alters strotzen wir nur vor Gesundheit.

Warum also aufopfernde Hilfe anbieten, wenn sie keiner haben will? Die meisten Menschen werden heutzutage mit unwichtigen und vielversprechenden Wertpapierinfos überschüttet, die nur einem Zweck dienen, Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Warum sollten Sie dann ausgerechnet meine, die die Grundlage für Vermögensbildung und Wirtschaftlichkeit darstellen, weiterleiten?

Unsere Kunden erfreuen sich jedenfalls an den wertvollen Informationen und den überdurchschnittlichen Renditen, die keine Bank auch nur ansatzweise zu bieten hat. Und Sie wissen ihre Identität zu schützen, daher sind Sie auch nicht als Referenz abrufbar. Sie können es glauben oder nicht? Ihre Sache.

Sanfte Landung möglich?

Auch wenn die Meldung schon ein paar Tage alt ist, so hat diese durchaus Bewandtnis aktueller Natur zu sein. Es geht um eine Meldung von Gary Gensler, kein geringerer wie der Vorsitzende der SEC, der Finanzaufsicht in den USA. Es geht um nichts geringeres als die KI, deren Hype an der Börse bis heute anhält. Er bezeichnete es als nächstes systemisches Risiko für das Finanzsystem. Ich interpretiere ihn mal wie folgt und steuere meine eigenen Betrachtungen mit hinzu.

Künstliche Intelligenz

Ein paar wenige Firmen werden die KI weiterhin massiv mit Milliarden von Dollar aufbauen. Viele weitere Rechenzentren werden mit den neuesten KI Chips von Nvidia, IBM AMD und weiteren in den nächsten Jahren ausgestattet sein.

Doch Hoppla, fehlt da nicht eine Kleinigkeit? Nutzen das die Firmen schon oder überhaupt? Neuesten Informationen zufolge machen reihenweise Firmen bereits einen Rückzieher in Bezug auf Anwendungen, die die KI und die Rechenleistung dieser neuesten Technologien nutzen. Warum wohl? Kurz gesagt, kann eine Wirtschaftlichkeit durch die wenigen zur Zeit funktionierenden KI Anwendungen nicht hergestellt werden. Unternehmen und Konsumenten sehen zur Zeit noch keinen relevanten Nutzen, für den sie zu zahlen bereit sind. Dies wird auch, so glaube ich, eine ganze Weile noch so weitergehen. Ein Zeithorizont in der sich wandelnden Gesellschaft ist schwer vorhersehbar. Die Nachhaltigkeit des KI-Booms ist somit in Frage gestellt.

Dazu kommt, dass vermutlich nur 2-3 KI Modelle im gesamten Finanzsystem, vereinfacht ausgedrückt, zur Verfügung stehen und durch den Herdentrieb viele auf die gleichen Informationen zugreifen werden. Da nicht auszuschließen ist, dass markante Fehler in diesen doch recht komplexen Systemen entstehen können, sind Finanzkrisen vorprogrammiert.

Dies zeigt alleine schon der Meme-Aktienrausch, der in den sozialen Medien soviel Macht entstehen ließ, dass sogar Hedgefonds massiv darunter zu leiden hatten. Diese Schattenbanken haben bereits mehr als einmal Finanzkrisen heraufbeschworen.

Wir erinnern uns an 1998 oder auch an White Square Capital, die durch Meme Aktionen und auch durch das mittlerweile wenig abwerfende Arbitrage Geschäft kaum noch eine Daseinsberechtigung von Hedgefonds darstellt. Geht man diesbezüglich in die Tiefe, stellt sich bei genauerer Betrachtung ein, das trotz seltener werdender Preisdifferenzen, diese Kunst des Handelns, auch durch Erweiterungen dieser Handelsstrategie, nach wie vor gefragt und wohl auch profitabel ist.

Natürlich ist das Short gehen auf einzelne Investments oder gar Branchen weiterhin sehr erträglich, genauso wie die bis zu 100 % Fremdkapitalaufnahme zum Teil in einzelne Aktien. Bei zum Beispiel offenen Investmentfonds, OGAW, ist diese Praxis jedoch in Deutschland verboten, mit Ausnahme unter anderem im § 225 KAGB genannten Anforderungen.

Selbst John Paulson hat sich dadurch einen eher unrühmlichen Namen gemacht. Angefangen hat es mit einer unglücklichen Wette auf den Pharmariesen Valeant mit dem auch sein berühmter Kollege Bill Ackman Milliarden Verluste einfuhr.

In Valeant war ich auch mal investiert, jedoch so, dass ich mit immerhin noch 300 % Gewinn rausgehen konnte.

Ein weiterer leicht vergessener aber hochbrisanter Aspekt, ist die sich ständig aufblähenden Schulden der größten Wirtschaftsmächte weltweit. Diese Billionen Schulden wie ich sie in meinem Artikel Crash im weltweiten Finanzsystem dargestellt habe und leider wenig Beachtung seitens diversen Medienhäusern verdient hat, hat jedoch durchaus seine besondere Schlagkraft.

Alleine, was sich Deutschland für Probleme aufhalst, eine Firma dieser Größenordnung wäre längst insolvent. Wirtschaftlichkeit sucht man in Deutschland meist vergebens, von notwendigen Infrastrukturerneuerungen ganz zu schweigen. Nicht nur die ausufernde Bürokratie schadet der gesamten Wirtschaft. Firmen jedweder Größe beschließen, ins Ausland abzuwandern, um dort günstiger und mit weniger bürokratischem Aufwand zu produzieren. Schulden werden angehäuft, egal, wo Sie auf der Welt hinschauen. Ich bezeichne es nicht weniger als ein riesiges Damoklesschwert, was an einem seidenen Faden hängt und jederzeit ein riesiges Loch verursachen kann.

Viele Namhafte Firmen verlassen bereits Deutschland wie etwa: Miele, Kärcher, Porsche, um nur wenige zu nennen. Auch zum Beispiel im Gastronomiebereich gibt es schon viele Restaurants nicht mehr. Wenn Firmen somit immer mehr Arbeitskräfte abbauen, stagniert die Wirtschaft und die Beschäftigungszahlen fallen somit rapide. Noch nicht überzeugt?

Dotcom-Blase?

Teilweise werden sogar schon Parallelen zur Dotcom-Blase gesehen, womit ich vereinzelten Marktbeobachtern recht gebe.

Vor nicht allzu langer Zeit, um die Jahrtausendwende, ich bin jetzt 56, fühle mich aber immer noch wie 30, schien es an der Börse kein Halten mehr zu geben, Viele Finanzprofis glaubten weiterhin, dass die Kurse am Aktienmarkt die fundamentalen Werte exakt widerspiegeln – jedoch weit gefehlt.

Und die moderne Finanztheorie wird von einer ganzen Generation von Wirtschaftswissenschaftlern und weiteren führenden Köpfen falsch gelehrt. Zum Beispiel führte die verbreitete Anwendung von abgesicherten Depots erst recht zum enormen Absturz der Börsen sowohl in den späten 1990 Jahren wie auch schon 1987 beobachtet.

Wie Lemminge stürzte sich das Volk damals sowohl auf den Aktienmarkt und vor allem auf den Anleihemarkt, ohne darüber nachzudenken, handelt es sich noch um Kaufkurse, überspitzt gesagt, oder sollte man eher die Finger davon lassen. Die tragischen Ergebnisse kennen Sie bereits.

Und da wäre noch…

Selbst Ökonomen können falsch liegen, wenn Ihnen nicht bewusst ist, dass ein vorschnelles Absenken der Zinsen, die Inflation bewiesenermaßen wieder Raketenhaft ansteigen lässt. Wir erinnern uns an 1980 zu Zeiten des Volcker-Schocks…..

Neuesten Berichten zufolge, erinnert sich die Fed noch heute an diese schwerwiegende Rezession, den Leitzins unter allen Umständen hoch zu halten, zumindest solange sich der Leitzins noch nicht auf einer sich abschwächenden Form in der Nähe der 2% Marke befindet.

Die Gefahr der Rezession ist bei weitem noch nicht gebannt. Ein großer Unsicherheitsfaktor hatte ich Ihnen bereits im vorherigen Artikel „Immo-Krise“ beschrieben. Es kommen weitere Faktoren hinzu.

Der größte Witz ist, dass es Vorstände gibt, die den Kopf in den Sand stecken und einem Glauben machen wollen, der Wirtschaft gehe es gut. Dabei werden in unseren wichtigsten Branchen, nämlich die Autobranche, genauso wie in der Metall und Pharmabranche bereits massiv Stellen abgebaut.

Weiteren Beweis gefällig? Hier der Artikel dazu. Die jeden Tag seit geraumer Zeit gemeldeten Insolvenzen sind hier noch nicht inbegriffen. Auch wie viele Unternehmen noch insolvent gehen werden, alleine durch Benkos Pleite und dem Untergang von SIGNA, ist noch nicht absehbar.

Wirtschaftswachstum?

Auch wenn die meisten gelisteten Unternehmen ein eher durchwachsenes Wirtschaftswachstum vorweisen, hat die Börse doch beachtlich zugelegt.

Dafür gibt es einen markanten Grund: An den Börsen wird die Zukunft gehandelt und da die meisten Börsenteilnehmer lieber von einer positiven Fantasie ausgehen und der damit einhergehenden Steigerung der Kurse partizipieren, hat es ein paar wenige Investmenttitel in neue Sphären geschafft.

Auch eine massiv nachlassende Nachfrage von Luxusgütern aus China sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden. Damit haben vor allem die Luxusgüterhersteller wie LMVH, Burberry, richtig zu kämpfen. Die Umsätze gehen markant in den Keller und teilweise wird sogar schon von ordentlichen Stellenabbau angekündigt. Michael Kors zum Beispiel ist seit April 2022 schon über 50% gefallen. Ein großer Unsicherheitsfaktor in der gesamten Luxusgüterbranche ist wieder einmal die enorm gesunkene Nachfrage aus China.

Nun was will ich mit diesen umfangreichen Informationen aussagen?

Natürlich kann es durch die genannten Gegebenheiten auch nur kurzfristig zu einem Einbruch an der Börse führen. Allerdings glaube ich eher, dass Deutschland länger durch eine Rezession schlittert als Amerika. Schon alleine durch die kaum zu überwindende Bürokratie, die dazu führt, dass viele Firmen insolvent gehen, auch wegen der vielen zunehmenden Zombie-Firmen und vieler anderer Faktoren.

Daher kann es nichts schaden, Gewinne mal mitzunehmen. Oder Sie nutzen andere Möglichkeiten, bei denen der Absturz egal ist. Egal wie lange dieser dauert.

Sie können mir folgen? Nein? Dann kontaktieren Sie uns.

Gechillte Grüße

Value-Investor

Michael Müller

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